Paddeltour rund um die Insel in 7 Tage

Elba mit seinem 147 km langen, extrem vielseitigen Küstenland, seinen zahlreichen Grotten und herrlichen Buchten ist ideal für Ausflüge mit einem Meereskajak. Beim Umpaddeln von Elba stoßen wir auf einzigartige Einbuchtungen und können die Wendigkeit und den geringen Tiefgang des Kajaks nutzen. In der Stille des Meeres können wir uns Möwen sowie verschiedenen Kormoranarten nähern und seltener auch aus der Nähe Thunfischschwärme und Wale beobachten.

Um an diesem Ausflug teilzunehmen, muss man absolut kein durchtrainierter Sportler sein, wichtig sind Teamgeist und Anpassungsfähigkeit, Respekt vor der Natur und Liebe zum Meer.

Los geht es am Vormittag vom Strand von Marina di Campo nach Südwesten in Richtung Golf von Galenzana. Unmittelbar nach der Punta Bardella vorbei an der "Grotta del Bue Marino".

Entlang der Küste nach Westen bis zur "Grotta del Vescovo", die zur Gänze mit den Kajaks besichtigt werden kann. Nach ein paar hundert Metern geht die Felsküste in kleine Strände über, die zu einem Bad im Meer einladen. Weiter geht es zu einem typischen Küstenabschnitt mit beigem Granitstein, wo sich vor uns die "Grotta Azzurra" erstreckt, eine der größten Grotten von Elba; mit dem Kajak können wir problemlos zwischen den aus dem Wasser ragenden Felsen hindurch gleiten und uns vom glasklaren Meer und den einzigartigen Lichtspielen an den weißen Wänden der Grotte bezaubern lassen.

Weiter geht es zum Golf von Cavoli und zum kleinen Sandstrand von Seccheto, dem Strand von Fetovaia. An dessen Spitze vorbei gelangen wir zur langen Reihe der schwarzen Strände "Le Tombe". Hier ist eine Pause nicht nur empfehlenswert, sondern ein absolutes Muss, um sich auf den Stränden zu erholen, von wo aus man einen wunderschönen Blick zu den Inseln Pianosa und Montecristo genießen kann.

Nachdem wir uns während der heißesten Stunden des Tages bei den "Tombe" erholt haben, paddeln wir zu unserem nächsten Ziel, den Felsen Scoglio dell'Ogliera, wo in nur ein paar Metern Tiefe ein Relikt am Meeresboden liegt, das wir vom Kajak aus sehr gut sehen können. Wir lassen das Relikt hinter uns und erreichen Pomonte, ein kleines Dorf, das sich genau an jener Stelle erhebt, an der sich einst ein römischer Hafen befand.

Hinter uns können wir den mit seinen 1019 m höchsten Berg der Insel Monte Capanne und das Poio-Tal bewundern, dessen grüne Weinberge einen reizvollen Kontrast zu den umliegenden schroffen Felsen bieten. Wir befinden uns bereits auf der Westseite der Insel und vor uns am Horizont erhebt sich Korsika mit seinen hohen Gipfeln. Eine schöne weiße Felslandschaft begleitet uns bis nach Chiessi.

Bald erreichen wir Punta Nera, den westlichsten Zipfel der Insel; jetzt werden die Granitfelsen durch lockere Schichtfelsen abgelöst. Entlang der Küste wird ca. eine Stunde lang bis zum weißen Leuchtturm von Patresi weiter gepaddelt, wo unsere erste Etappe endet. In der Früh des zweiten Tages sind verschiedene kleine Grotten vorgesehen und zwischen aus dem Wasser ragenden Felsen geht es weiter bis zum Kap S. Andrea, einem weißen Vorgebirge, das einst ein wichtiger Orientierungspunkt für vorüber fahrende Seeleute war.

Hier halten wir am kleinen Strand, um zu frühstücken und unsere Reserven wieder aufzufüllen. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht unser Ausflug rund um Elba weiter. Jetzt befinden wir uns an der Nordseite der Insel und im Vergleich zum Vortag bietet sich uns eine völlig andere Landschaft. Die Küste ist mit üppiger Vegetation bewachsen und in der Ferne ist links von uns die Insel Capraia und vor uns die gesamte Nordseite der Insel Elba zu erkennen, die am Horizont mit der toskanischen Küstenlandschaft zu verschmelzen scheint.

Jetzt paddeln wir in Gewässern, in denen man nicht selten Wale erspähen kann. Sie nähern sich oft und es ist besonders beeindruckend, diese wunderbaren Lebewesen zu beobachten, wie sie still und elegant nur wenige Meter von der Küste entfernt einher schwimmen und sich durch ihre einzigartige Art, Wasser auszuschnauben, bemerkbar machen.

Wir lassen den imposanten Fels Nasuto hinter uns und erblicken vor uns den Turm von Marciana Marina, der im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Vorbei an der Ortschaft Marciana Marina bietet sich uns ein wahrlich herrlicher Blick über den gesamten Nordhang des Massivs des Monte Capanne mit seinen üppig grünen Kastanienbäumen und bezaubernden mittelalterlichen Orten Poggio (339 ü.d.M) und Marciana (350 ü.d.M).

Nach der Punta della Crocetta wird die Küste sanfter und grüner. Wir gelangen zum Felsen Scoglio della Paolina, wo wir rechts von uns den Strand von Procchio lassen und weiter bis zur kleinen Bucht Porticciolo paddeln, ein ideales schattiges Plätzchen für eine Nachmittagssiesta. Die immer länger werdenden Schatten der Bäume verraten uns, dass es an der Zeit ist, mit unseren Kajaks weiter zu ziehen. Weiter geht es zur Punta Penisola und Enfola.

Danach kommen wir zur "Grotta dello Sbruffo", deren enger, niedriger Eingang nur schwer zu erkennen ist, hinter der sich aber eine zauberhafte Grotte verbirgt. Nach diesem Besuch umschiffen wir Kap Enfola und fahren die zerklüftete Küste zwischen Klippen und aus dem Wasser ragenden Felsen entlang, wo sich gerne verschiedene Kormoranarten niederlassen. Nahe der weißen Strände erheben sich vor uns die imposanten Festungen von Portoferraio. Kurz danach legen wir am Strand Le Ghiaie an, wo unser zweiter Ausflugstag endet.

Am Morgen des dritten Tages geht unser Meeresausflug nach einem ausgiebigen Frühstück weiter entlang der Medici-Bastionen bis zum Leuchtturm von Forte Stella, von wo aus wir den Kanal von Portoferraio überqueren und uns Richtung Punta Falconaia wenden. Gegen Nordosten geht die Felsküste in die beiden Buchten Nisporto und Nisportino über und weiter zu den rot brennenden Felsen am Fuße des Monte Grosso.

Wir erreichen Kap Vita, die Spitze von Elba, die dem Festland am nächsten liegt. Links von uns lassen wir die Isola dei Topi (Mäuseinsel) und dringen in das Herzen der Bergbauregion von Elba ein. Hier weisen die roten Berge rechter Hand eindeutige Wunden auf, die der Mensch im Laufe seiner jahrhundertelangen Abbautätigkeiten dem Berg zugefügt hat, die erst in den 80 - Jahren unterbrochen worden sind, als die Bergwerke geschlossen wurden.

Nahe der Punta delle Paffe landen wir auf einem reizvollen Hämatitstrand (Eisen), auf dem man sich nach einem Bad wälzen kann, um sich in eine leuchtend schwarze Gestalt zu verwandeln. Entlang der Küste geht es weiter nach Rio Marina, wo wir uns mit Proviant versorgen. Und wieder zurück ins Meer. Dunkle, von Agaven und Kaktusfeigen bewachsene Felsen beherrschen dieses Gebiet, das uns noch vom Strand von Ortano trennt, der letzten Etappe des dritten Tages.

Der vorletzte Tag beginnt mit einer spektakulären Fahrt über den seichten Meeresboden zwischen der Küste und der kleinen Insel Ortano. Vorbei am Strand von Barbarossa erhebt sich vor uns die imposante Spanische Festung S. Giacomo (1603), die die Ortschaft Porto Azzurro dominiert. Nachdem wir Forte Focardo umfahren haben, bietet sich uns eine Reihe kleiner Strände, die zu einer entspannenden Pause einladen.

Nach der kleinen Insel Liscoli führt uns die Felsenküste bis zum wunderschönen tiefen, schwarzen Sandstrand Ginepro und zum gleichnamigen Bergwerk, wo einst Magnetit abgebaut wurde. Danach führt unsere Route entlang einer hohen Felsklippe mit zahlreichen Grotten, von der wir zum imposanten Fels von Ripalti gelangen, wo eine große Kolonie Königsmöwen beheimatet ist und man oft auch Ziegen sehen kann.

Nachdem wir die Punta di Vallemorta umfahren haben, erstreckt sich vor uns eine sonnige, einladende Küste mit großen, weißen Stränden, die sich gegen die dem Verfall preisgegebenen Bergwerke abheben. Wir lassen die Punta Calamita hinter uns und erreichen die Gemini Insel, um am einladenden Strand dell'Innamorata anzulegen, von dem wir die Südküste der Insel bewundern können, die wir vier Tage davor hinter uns gelassen haben.

Am Morgen des letzten Tages verlassen wir das Bergwerkgebiet. Weiter geht es entlang der Westküste der Punta Calamita. Vor uns führt uns eine Reihe kleiner Sandbuchten bis zum Kap Norsi, wo uns etwas weiter der schöne Strand mit seiner glasklaren Wasseroberfläche zu einer Pause einlädt. Zurück im Meer geht es zum Vorgebirge von Stella, einem der malerischsten Küstenabschnitte der Insel Elba.

Bezaubernd ist vor allem das Farbenspiel der mediterranen Macchie, die einen schönen Rahmen für viele kleine Buchten bildet, die uns zur "Grotta dei gatti" geleiten. Wir umschiffen Kap Stella und fahren in den Golf von Lacona ein. Wir lassen den großen Sandstrand hinter uns und umfahren die Punta della Contessa Richtung Süden, von wo aus wir zu einem reizenden kleinen Strand gelangen, der zwischen den Felsen verborgen liegt, für Schiffe und Schlauchboote nicht befahrbar ist, aber eine ideale Anlegestelle für unsere Kajaks bietet.

Auf geht es zur letzten Etappe unserer Umschiffung. Das Gefühl, unserem Ziel näher zu kommen, hat etwas Zwiespältiges: Auf der einen Seite freuen wir uns, dass wir unser Ziel fast erreicht haben, und auf der anderen Seite spüren wir, dass sich diese Momente, in denen wir einfach nur gelauscht haben, ohne von Gemeinplätzen und uns wesensfremdem Treiben gestört zu werden, langsam dem Ende zuneigen.

Kurz danach geht es weiter zu den Untiefen der Coralline, einer riesigen Granitsäule, die nur ein paar dutzend Meter von der Küste entfernt im Meer versinkt; entlang der Küste bietet sich uns ein weiteres Juwel der Küste Elbas, eine kleine Grotte "La Buca dell'Acqua" mit einer Süßwasserquelle, an der sich zahlreiche Meeresvögel zum Trinken niederlassen.

Vorbei am Kap Fonza erreichen wir die Bucht Cala al Fico. Entlang der Ripa Nera gelangen wir zur Punta alle Mete, deren prachtvoller weißer Granit bezaubert. Und jetzt erblicken wir nach fünf Tagen wieder den Golf von Marina di Campo. Rechts vorbei am Golf von Campo erreichen wir den Strand von Fonza, der reizenden kleinen Bucht Cala di Ischia.

Besonders anmutig ist die Durchfahrt zwischen der Insel Portocaccamo und der Küste, die uns wieder zum Sandstrand von Marina di Campo führt.

WAS IST MITZUNEHMEN: Sonnencreme, Sonnekappe, T-Shirts, Schlafsack, persönliche Dinge, Hosen für den Abend und Baumwollpullover, Gummischuhe, Taucherbrille, Flossen, Taschenlampe.
Während diesen 5 Tagen sind die benötigten Speisen und Getränke von jedem Teilnehmer selbst zu besorgen.