Südwestküste der Insel Elba im Kayak

Ein Ausflug mit Kajak ist nur bei optimalen Seewetterbedingungen und für trainierte, fachkundige Personen empfehlenswert.

Ausgangspunkt: Marina di Campo; Zielpunkt: Procchio.

Länge: 47 km.

Schwierigkeitsgrad: Anstrengend ob der Länge, Unterbrechungen sind aber möglich.

Sehenswürdigkeiten: Schöne Aussicht und geologisch reizvolle Formationen.

Vom wunderschönen Strand von Marina di Campo geht es nach Südwesten in Richtung Golf von Galenzana. Der "bagnolo", eine Untiefe, die bei Ebbe komplett vom Meer freigelegt wird, ist kein Problem für unsere Kanus, die leicht und schnell im flachen Wasser dahin gleiten. Vorbei an der Punta Bardella geht es entlang der "Grotta del Bue Marino" und der "Grotta del Vescovo", die mit den Kajaks befahrbar sind.

Nach dem Kap Poro geht die hohe, felsige Küstenlandschaft in kleine Kiesstrände über, die zu einem Sprung ins Meer einladen. Der Granitriff wird heller und vor uns erstreckt sich die "Grotta Azzurra" mit ihrem glasklaren Wasser und den einzigartigen Lichtspielen. Weiter geht es vorbei am Golf von Cavoli zum weißen, spektakulären Sandstrand von Seccheto, der wie die "Karibik" von Fetovaia anmutet.

Nach dem Umschiffen der Spitze, hält auch dieses Mal Elba wieder eine Überraschung für uns bereit: Vom Schwarz-Weiß mit den zahlreichen Stränden der "Tombe" bis zum Felsen "Scoglio dell'Ogliera" mit dem Relikt, das auf dem glasklaren Meeresgrund in nur wenigen Metern Tiefe liegt.

Am Horizont sind andere Inseln zu erkennen, wie die nahe gelegene Insel Pianosa und der unverkennbare Kegel von Montecristo. Hinter Pomonte, einem kleinen Meeresdorf, das genau an jener Stelle liegt, an der sich einst ein römischer Hafen befand, erhebt sich der Monte Capanne und bilden die grünen Weinberge des Poio-Tales einen schönen Kontrast zum Schimmer des Granits. Wir befinden uns bereits an der Westseite mit den weißen Felsen von Chiessi, dem "Finger" von Korsika, der so fern und doch so nah ist und der am westlichsten gelegenen Spitze der Insel Punta Nera.

Der harte Granit wird durch lockere Schichtfelsen abgelöst. Nach dem Leuchtturm von Punta Polveraia paddeln wir zwischen kleinen Grotten und aus dem Wasser ragenden Felsen bis Zanca und Kap Sant'Andrea, das anno dazumal ein wichtiger Orientierungspunkt für vorbeifahrende Seeleute war. Die Nordküste Elbas empfängt uns mit ihrer prachtvollen mediterranen Macchie, Capraia und dem fernen Festland oder - wenn man Glück hat - gar mit einem blasenden Wal.

So ist es keine Seltenheit, dass diese wunderschönen Tiere sich bis auf wenige hunderte Meter Entfernung gerade in diesem Teil des Meeres nähern. Hinter uns lassen wir den mächtigen Fels von Nasuto und befinden uns direkt vor Marciana Marina - wo man auf jeden Fall Halt machen sollte - mit seinem Turm und hoch oben den Kastanienbäumen des Monte Capanne.

Danach werden die Punta della Crocetta und der Felsen Scoglio della Paolina umschifft, um schließlich am Ende des Ausflugs zum großen Sandstrand von Procchio zu gelangen.